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Harmonielehre

Der Begriff "Harmonielehre" umfasst die Theorie von Tonarten (tonale Zentren von Musikstücken), Intervallen (Tonabstände), Akkorden (Mehrklänge) und Skalen (Tonleitern) und ihre Zusammenhänge. Um die Musik,, die man spielt, besser zu verstehen, sind Kenntnisse in der Harmonielehre sehr nützlich. Will man eigene Kompositionen schreiben oder über Stücke improvisieren, ist die Harmonielehre gepaart mit den technischen Fähigkeiten der Schlüssel dazu. Hier findest du einige Grundlagen.

Tonumfang

Unser harmonisches System umfasst 12 Töne. Wenn man auf dem E-Bass auf einer Saite alle Töne von der Leersaite bis zum 12. Bund nacheinander spielt, hat man alle diese Töne einmal gespielt. Auf dem 12. Bund erreicht man die Oktave. Dieser Ton klingt gleich wie die Leersaite, einfach höher.  

E-E
C-C

Tonarten

Im Laufe der musikalischen Entwicklung in Europa haben sich aus diesen zwölf Tönen Tonarten entwickelt, die immer sieben Töne umfassen, und welche wir als wohlklingend empfinden. Die Grundlage jeder Tonart ist immer eine Dur- oder Molltonleiter, die eben diese sieben Töne enthält. Dabei werden also nicht alle 12 Töne gebraucht, sondern einzelne übersprungen. Wird ein Ton ausgelassen, so entsteht der Abstand eines Ganztons. Unsere Tonarten bestehen somit aus Halbtönen und Ganztönen. In der Grafik unten kannst du dir diese Tonleitern anhören, indem du auf den entsprechenden Bund klickst. Der Namen einer Tonart wird zusammengesetzt aus ihrem Grundton (dem ersten Ton der Tonleiter) und des Geschlechts der Tonleiter. So heissen Tonarten also z.B. C-Dur oder A-Moll.

Griffbrett 12 Bünde

E (Leer)

F

Fis/Ges

G

Gis/As

A

Ais/B

H

C

Cis/Des

D

Dis/Es

E

Tonleitern (Dur/Moll)

Unsere Tonleitern bestehen grundsätzlich aus sieben Tönen, welche in Halb- und Ganztonschritten aufeinander folgen. Der achte Ton, also die Oktave, ist wieder der Selbe wie der erste, einfach höher. Die Grundlage für alle anderen Tonleitern ist die Durtonleier. Ihre Töne haben nacheinander folgende Abstände:  (Grundton)-Ganzton-Ganzton-Halbton-Ganzton-Ganzton-Ganzton-Halbton-(Oktave). 

Unten siehst du ein Griffbild der Durtoneliter, wenn du draufklickst, kannst du dir anhören, wie sie tönt.

Wenn man die Durtonleiter vom sechsten Ton aus spielt, erhält man die Molltonleiter. Die Abstände ihrer Töne sind: (Grundton)-Ganzton-Halbton-Ganzton-Ganzton-Halbton-Ganzton-Ganzton-(Oktave). Auch hierzu gibt es unten ein Griffbild mit einem Hörbeispiel. 

Durtonleiter
GriffbrettClose

C

Molltonleiter
GriffbrettClose

A

Intervalle

Mit "Intervallen" sind die Abstände zwischen verschiedenen Tönen gemeint. Sie haben lateinische Namen wie die oben genannte "Oktave", wobei in diesem Fall der Wortstamm von lateinisch "Okt" kommt und übersetzt "Acht" bedeutet. Sie beziehen sich auf die Töne der jeweiligen Tonleiter und bezeichnen den Abstand zum Grundton. Wir haben also sieben Intervalle mit den Namen: Sekunde (2), Terz (3), Quarte (4), Quinte (5), Sexte (6), Septime (7) und Oktave (8). Da wir aber in verschiedenen Tonleitern verschiedene Abstände zwischen den Tönen haben (wie z.B. bei Moll und Dur oben), können auch die Intervalle verschiedene Abstände bedeuten, welche sich um einen Halbton unterscheiden. Grundsätzlich bezeichnet man sie dann als klein oder gross, ausser bei der Quarte und der Quinte, dieser Sonderfall wird später behandelt. Unten findest du eine Tabelle, in welcher die Namen der Intervalle, ihre Abstände in Halbtönen, ihr Notenbild, das zugehörige Griffbild und ein Klangbeispiel aufgeführt sind.

Intervall

Abstand

Notenbild (in C)

Griffbild

Kleine Sekunde

1 Halbton

KL.2
GriffbrettClose

Grosse Sekunde

GR.2

2 Halbtöne

( 1 Ganzton)

GriffbrettClose

Kleine Terz

3 Halbtöne

( 1,5 Ganztöne)

KL.3
GriffbrettClose

Grosse Terz

4 Halbtöne

( 2 Ganztöne)

GR.3
GriffbrettClose

Reine Quarte

5 Halbtöne

( 2,5 Ganztöne)

R.4
GriffbrettClose

Reine Quinte

7 Halbtöne

( 3,5 Ganztöne)

R.5
GriffbrettClose

Kleine Sexte

8 Halbtöne

( 4 Ganztöne)

KL.6
GriffbrettClose

Grosse Sexte

9 Halbtöne

( 4,5 Ganztöne)

GR.6
GriffbrettClose

Kleine Septime

10 Halbtöne

( 5 Ganztöne)

KL.7
GriffbrettClose

Grosse Septime

11 Halbtöne

( 5,5 Ganztöne)

GR.7
GriffbrettClose

Oktave

12 Halbtöne

( 6 Ganztöne)

R.8
GriffbrettClose

Dreiklänge

Werden die zwei Töne eines Intervalls gleichzeitig gespielt, nennt man dies einen Zweiklang. Der nächstgrössere Mehrklang ist der Dreiklang. Wie der Name schon sagt, klingen hier drei Töne gleichzeitig. Wie allen Akkorden liegt dem Dreiklängen die Terzschichtung zu Grunde. Terzschichtung meint, dass die Töne immer im Abstand einer Terz zum nächsten Ton von unten nach oben geschichtet werden. Somit besteht ein Dreiklang immer aus folgenden Tönen: Grundton - Terz - Quinte. Akkorde können immer einem Geschlecht zugeordnet werden, Dur oder Moll. Das Geschlecht wird durch die Terz definiert, ist diese gross, so ist es ein Dur-Akkord, ist sie klein, dann ist es ein Moll-Akkord. Der Unterschied der beiden Geschlechter ist gut hörbar, die meisten Leute bezeichnen einen Durakkord eher als fröhlich und einen Mollakkord als traurig. Unten siehst du, aus welchen Terzen die Dreiklänge aufgebaut sind, ihr Notenbild und das Griffbild. Du kannst dir auch anhören, wie sie sich unterscheiden. 

Dreiklang

Terzen

Notenbild (in C)

Griffbild

Durdreiklang

Grosse Terz

Kleine Terz

3 Dur
GriffbrettClose

Molldreiklang

Kleine Terz

Grosse Terz

3 Moll
GriffbrettClose

Schichtet man zwei kleine oder zwei grosse Terzen übereinander, ergeben sich zwei weitere Arten von Dreiklängen. Dies sind der verminderte und der übermässige Dreiklang. Den Ausschlag geben hier die Quinten. Da sie, nicht wie die anderen Intervalle klein oder Gross sein können, werden sie vermindert oder übermässig genannt, wenn sie um einen Halbton tiefer oder höher sind. Verminderte und übermässige Dreiklänge sind seltener als die oben beschriebenen Dur- und Molldreiklänge. Durch die verminderte oder übermässige Quinte haben sie einen sehr dissonanten Sound. Sieh und höre dir dazu die Beispiele unten an.

Dreiklang

Terzen

Notenbild (in C)

Griffbild

Verminderter Dreiklang

Kleine Terz

Kleine Terz

3 Vermindert
GriffbrettClose

Übermässiger Dreiklang

Grosse Terz

Grosse Terz

3 Übermässig
GriffbrettClose

Vierklänge

Wenn man das oben erklärte Prinzip der Terzschichtung mit einem Ton weiterführt, erhält man einen Vierklang. Es kommt also zum Akkord noch die Septime hinzu. Mit dieser zusätzlichen Farbe im Akkord lassen sich fünf unterschiedliche Vierklänge erzeugen. Sie haben die Namen Major 7, Moll 7, Dominant 7, Halbvermindert und Vermindert. Auch diese Akkorde haben einen unterschiedlichen Charakter. Unten siehst du sie aufgelistet und kannst sie dir anhören. 

Vierklang

Terzen

Notenbild (in C)

Griffbild

Major 7

Grosse Terz

Kleine Terz

Grosse Terz

4 Major
GriffbrettClose

Moll 7

Kleine Terz

Grosse Terz

Kleine Terz

4 Moll
GriffbrettClose

Dominant 7

Grosse Terz

Kleine Terz

Kleine Terz

4 Dominant
GriffbrettClose

Halbvermindert

Kleine Terz

Kleine Terz

Grosse Terz

4 Halbvermindert
GriffbrettClose

Vermindert

Kleine Terz

Kleine Terz

Kleine Terz

4 Vermindert
GriffbrettClose
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