Die Notenschrift
Die Notenschrift kann man mit der Schrift vergleichen, die wir benutzen, um Texte zu schreiben und zu lesen. Die einzelnen Noten wären dann das Pendant zu den Buchstaben. Die vertikale Anordnung im Notensystem (oben/unten) gibt uns Informationen über die Tonhöhe, während die Beschaffenheit der Notenköpfe und -hälse die Länge des jeweiligen Tons anzeigt. So ist es uns möglich, einen Teil der musikalischen Information bildlich darzustellen. Umgekehrt können wir so auch Musik wiedergeben, die jemand anderes geschrieben hat und die wir vielleicht noch nie gehört haben.
Notensystem
Das Notensystem ist das "Gerüst" der Notenschrift. Es besteht aus fünf Linien, die alle den gleichen Abstand zueinander haben. Somit entstehen zwischen den Linien Zwischenräume. In der folgenden Grafik ist ein Notensystem zu sehen.
Notensystem
Notenzeilen und Zwischenraüme
Notenzeilen und Zwischenräume
In dieses System können nun die Noten eingetragen werden. Der Notenkopf (der ovale Teil der Note) wird entweder auf eine Linie oder in einen Zwischenraum geschrieben, und gibt uns somit Auskunft über die Tonhöhe (Dazu später mehr).
Notenschlüssel
Notenschlüssel
Die Notenschlüssel sind wichtige Symbole, die wir in jedem Notentext zu Beginn der Zeile finden. Sie zeigen uns an, welche Tonhöhen die Zeilen und Zwischenräume des Notensystems bedeuten. Sie sind nötig, da verschiedene Instrumente ganz unterschiedliche Tonhöhen von sehr tief bis sehr hoch haben.
Violinschlüssel
Violinschlüssel
Der wohl am häufigsten verwendete Notenschlüssel ist der Violinschlüssel. Er wird auch G-Schlüssel genannt, da er ursprünglich ein kaligrafiertes G war. In seinem oberen Schnörkel sowie in dem in seiner Mitte zeigt er an, wo im Violinschlüssel das G zu finden ist.
Bassschlüssel
Bassschlüssel
Für uns als Bassisten ist zuerst vor allem der Bassschlüssel wichtig. Er wird auch F-Schlüssel genannt, der er ursprünglich ein kaligrafiertes F war. Zwischen den beiden Punkten (den ehemaligen Querbalken des F finden wir den Ton F im Notensystem.
In der Grafik unten sieht man einen Bassschlüssel und das durch ihn angezeigte F im Notensystem.
Verbindung von Violin- und Bassschlüssel
Verbindung von Violin- und Bassschlüssel
Zwei Notensysteme (je eines im Bass- und Violinschlüssel) lassen sich übereinanderlegen. Der Übergang zwischen den Systemen passiert auf der ersten Hilfslinie, welche die Note C anzeigt. Dies braucht man z.B. bei einer Klavierstimme. Unten sieht man so ein verbundenes System, und wo darin die Note C Vorkommt.
Hilfslinien
Hilfslinien
Da viele Instrumente einen grossen Tonumfang (Range) haben, das Notensystem aber nur einen Teil davon abdeckt, gibt es die Hilfslinien. Bei einem 4-saitigen E-Bass mit 21 Bünden benötigen wir im Bassschlüssel eine Hilfslinie unter dem System, auf welcher das leere E liegt und fünf darüber, über der fünften Hilfslinie liegt der höchste spielbare Ton (wiederum ein E).
Bezeichnung der Noten
Bezeichnung der Noten
In unserer westlichen Musik haben alle Tonarten einen Umfang von sieben Tönen. Sie haben ihre Namen von den ersten sieben Buchstaben des Alphabets, A-G.
Achtung: Im Mittelalter wurde durch einen Übersetzungsfehler im deutschsprachigen Raum das B zu einem H, diese Schreibweise wurde bis heute beibehalten.
Somit ergibt sich die Tonleiter
A-H-C-D-E-F-G (-A)
Wir verwenden aber in Zukunft die amerikanische Schreibweise (H=B)
Abstände zwischen den Noten
Abstände zwischen den Noten
Der Abstand zwischen einer Linie und dem Zwischenraum über oder unter ihr beträgt grundsätzlich eine kleine oder grosse Sekunde, also einen Ganz- oder Halbton (s. hierzu auch Intervalle). Auf dem Griffbrett entspricht dies einem oder zwei Bünden Abstand. Wenn wir nun von einem C zum nächsten auf jede Zeile und in jeden Zwischenraum eine Note legen, erhalten wir eine C-Dur Tonleiter.
gr.2 = Grosse Sekunde
kl.2 = Kleine Sekunde
Orientierung mit den Leersaiten
Um schnell herauszufinden, welcher Ton auf dem E-Bass wo im Notensystem zu finden ist, helfen die Leersaiten. Bei einem 4-saitigen E-Bass in normaler Stimmung
(E-A-D-G) liegt das E auf der ersten Hilfslinie unter dem System, das A über der untersten Linie, das D auf der mittleren Linie und das G unter der obersten Linie. Das ergibt folgendes Notenbild für die Leersaiten:
Orientierung mit den Leersaiten
Takt
Ein Takt ist eine Einheit einer Einteilung von Musik in rhythmische Impulse. Einen solchen Impuls nennt man Schlag (Beat). Je nach Unterteilung entstehen verschiedene Taktarten. Die in der westlichen Musik wohl am häufigsten verwendete Taktart ist der 4/4 Takt. Er beinhaltet 4 Beats. Unten sieht man zwei 4/4 Takte, jeder Beat ist als Viertelnote aufgeschrieben. Der Taktstrich zeigt den Anfang und das Ende des Taktes an.
Takt
Vorzeichen
Die Vorzeichen
Vorzeichen sind Versetzungszeichen, welche für ein ganzes Stück oder eine längere Passage gelten. Sie geben immer eine Tonart an. (S. dazu Tonarten) Sie sind am Anfang des Stücks oder der Passage nach dem Notenschlüssel zu finden. Sie gelten solange, bis sie aufgelöst werden. Im Beispiel sieht man Vorzeichen für G-Dur/
E-Moll (ein Kreuz) und für
Eb-Dur/C-Moll ( drei b's). Die eingetragenen Noten sind jene, die erhöht/erniedrigt werden.
Versetzungszeichen
Versetzungszeichen
Jeder Ton kann in Halbtonschritten erhöht oder erniedrigt werden. Dies wird mit einem Kreuz oder einem kleinen b vor dem Notenkopf angezeigt. Das Kreuz bedeutet eine Erhöhung, das b bedeutet einen Erniedrigung des Tons. Eher selten kommen auch doppelte Versetzungszeichen vor. Dann wird der Ton um einen Ganzton versetzt. Tonnamen mit einem Kreuz haben die Endung -is, jene mit einem b die Endung -es (z.B. Cis/Des). Die Töne im Beispiel haben also die selbe Tonhöhe! (Enharmonische Verwechslung)
Auflösungszeichen
Auflösungszeichen
Grundsätzlich gilt ein Versetzungszeichen bis zum nächsten Taktstrich. Will man es aber innerhalb des Taktes wieder auflösen, braucht man das Auflösungszeichen. Wird hingegen ein Vorzeichen aufgelöst, so gilt die Auflösung bis zum nächsten Taktstrich.
Notenwerte
Wie in der Einleitung schon angetönt, weist eine Note immer einen bestimmten Notenwert auf, welcher ihre Länge definiert. Die Notenwerte stehen in Relation zum Puls und zu den Beats. Wird ein Notenwert durch zwei geteilt, entsteht ein neuer Notenwert. Wir gehen hier nur bis zur Sechzehntelnote. Wir beschränken uns dabei auf den 4/4 Takt.
Grafisches Symbol
Bezeichnung
Länge in Anzahl Beats
Mögliche Anzahl pro Takt
Ganze
4 Beats
1
Halbe
2 Beats
2
Viertel
1 Beat
4
Achtel
1/2 Beat
8
Sechzehntel
1/4 Beat
16
Pausen
Genau so wichtig wie die Noten sind die Pausen, sie zeigen an, wo und für wie lange nicht gespielt wird. Es gibt zu jeden Notenwert auch eine Pause, die den gleichen Wert hat. Folgen mehrere aufeinander, werden diese meist in einem grösseren Wert zusammengefasst.
Grafisches Symbol
Ganze Pause
Bezeichnung
4 Beats
1
Länge in Anzahl Beats
Mögliche Anzahl pro Takt
Halbe Pause
2 Beats
2
Viertelpause
1 Beat
4
Achtelpause
1/2 Beat
8
Sechzehntelpause
1/4 Beat
16
Punktierung
Um auch Notenwerte bezeichnen zu können, welche zwischen die oben erklärte Unterteilung fallen, gibt es die Punktierung. Sie wird durch einen Punkt nach dem Notenkopf angezeigt und addiert die Hälfte des Wertes zu diesem hinzu. Konkrete Beispiele dazu findest du unten.
Notenwert = Wert in Unterteilung
Punktierter Notenwert = Wert in Unterteilung
=
+
=
+
+
=
+
=
+
+
=
+
=
+
+
Bindung
Manchmal ist es nötig, Notenwerte zusammenzufassen. Dies wird mit einem Bindebogen gemacht und nennt sich Bindung. Meist wird die Bindung gebraucht, wenn eine Note über den Taktstrich oder die Taktmitte hinaus ausgehalten wird. Die zwei gebundenen Notenwerte werden dann addiert. Beispiele dafür sind unten zu sehen.
Bilder: selbst abfotografiert